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Feierliche Eröffnung der neuen Ausstellungseinheit im Außenbereich der Synagoge

Am 08. Mai 2023 - genau 78 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs - konnte nach intensiver Konzeption, Planung und Umsetzung, im Rahmen eines Festakts die neue Ausstellungseinheit im Außenbereich der ehem. Synagoge Oberdorf eröffnet werden.

Foto: Nico Gasch

Für eine tolerante, gemeinsame und werteorientierte Zukunft unserer Gesellschaft!


Mit den feierlichen Klängen des Bläser Quartetts der jungen Philharmonie Ostwürttemberg unter der Leitung von Yannik Groß begrüßte der Vorsitzende des Trägervereins Herr Michael Freiherr von Tannhausen alle Anwesenden, insbesondere Bürgermeister Dr. Bühler, Landrat Dr. Bläse, Bürgermeister a.D. Göttlicher sowie die ehemalige Trägervereinsvorsitzende Frau Heim- Wenzler zur Eröffnung der Ausstellungswand neben der ehemaligen Synagoge Oberdorf. Mit folgender Festrede wandte er sich an die Freunde und Unterstützer des Trägervereins:


"Dieser Tag ist für uns ein ganz besonderer Tag, denn er zeigt wieder einmal wozu das Ehrenamt fähig ist, wenn es auf starke Partner, ein funktionierendes Netzwerk, Sponsoren und Freunde sowie zahlreiche Ehrenamtliche zurückgreifen kann. Ohne all diese Menschen und Institutionen wären Projekte wie diese nicht umsetzbar und der Öffentlichkeit würden zahlreiche gemeinwohlorientierte Projekte verwehrt bleiben. Nun ist das, was wir als Verein gemeinsam in den letzten Jahren geschaffen haben, keineswegs Prestige. Vielmehr - so will es unsere Satzung und unser Ideal - ist es die Bildungsarbeit und die Zuversicht auf eine tolerante, gemeinsame und werteorientiere Zukunft unserer Gesellschaft, die uns zum Erhalt der Synagoge und zum stetigen Weiterdenken in unserer

Arbeit anhält. Es ist eine unabdingbare Notwendigkeit. Es ist mehr als Networking, Fördermittel beantragen und das immer und immer wieder auf sich aufmerksam machen in der Öffentlichkeit. Es ist die Arbeit am Gemeinwohl, für die Gesellschaft und für eine lebenswerte Zukunft. Ohne Projekte, wie dieses, kann ein Verein nicht bestehen und kann die Arbeit nicht vorangetrieben werden. Nun werden Sie sich vielleicht fragen, weshalb diese großen Worte für eine Ausstellungseinheit bei einem Museum?


Ich möchte Ihnen begreiflich machen, was diese Installation im Außenbereich für uns bedeutet. Nach langjähriger Unterstützung durch eine ehemalige Mitarbeiterin verlor der Trägerverein 2020 eine wichtige personelle und ideelle Stütze. Das Museum in der Synagoge und die Synagoge selbst sind seither nur noch auf Anfrage zu besuchen. Eine qualitative Museumsbetreuung und regelmäßige Öffnungszeiten können wir nicht bieten, auch weil - und da müssen wir ehrlich sein - uns die Besucherinnen und Besucher fehlen. Wer also, und das erleben wir immer öfter, die Synagoge besuchen möchte, muss das planen oder steht vor verschlossener Türe. Dies ist für eine Gedenk- und Begegnungsstätte und einzig erhaltener materieller Zeuge jüdischen Lebens im Ostalbkreis untragbar. Nach einigen Überlegungen erwuchs schließlich der Gedanke eine Ausstellung im Außenbereich zu installieren, um so spontanen Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit zu geben, Informationen zu diesem Ort und zur Geschichte zu generieren. Gestehen wir uns doch ein, dass ohne neue Ideen und Maßnahmen ein Ort wie dieser nur schwer am Laufen zu halten ist.


Erleben wir es doch immer öfter in der klassischen Museumslandschaft, die flächendeckend Schwierigkeiten hat sich zu behaupten, und noch viel mehr gilt dies für kleinere und ländliche Museen. Mit viel Gedankenkraft, Unterstützern und Fördergeldern entstand schließlich diese Ausstellungseinheit im Außenbereich, nicht ganz ohne Hindernisse. Ich wage aber zu sagen, dass wir den Ort um die Synagoge einerseits würdevoll zu gestalten wussten und gleichsam einen bleibenden Wert geschaffen haben, der Bildungsarbeit anders interpretiert. Eine durchgängige Verfügbarkeit von Informationen wird in unserer weit vernetzen Welt immer wichtiger und so sind wir neben der klassisch musealen Einheit besonders Stolz auf einen virtuellen 360° Rundgang, der mittels eines QR-Codes abgerufen werden kann. Die Firma Richter Lighting hat uns hierzu einen Leuchtrahmen entworfen und installiert, der einerseits bei festlichen Anlässen, die Ausstellungseinheit ästhetisch in besonderer Weise ergänzt und andererseits dem virtuellen Rundgang der Firma Inno5D, einem Ableger der Firma HSE Bau, einen besonderen Platz gibt."


Wir sind daher allen Freunden und Fördern, Unterstützern sowie treuen Wegbegleitern von Herzen dankbar, die uns finanziell sowie mit Rat und Tat zur Seite standen. Nur dank ihrer Unterstützung ist die Umsetzung dieses Projektes möglich gewesen. Herzlichen Dank!



Foto: Nico Gasch Text: Michael Freiherr von Tannhausen / Johanna Menzel-Fuchs / Nico Gasch

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